Was ist Herkunftssprachlicher Unterricht

Unter „herkunftssprachlicher Unterricht (HSU)“ wird in deutschsprachigen Ländern ein Angebot an Kinder und Jugendliche verstanden, die eine Migrationsbiographie haben. Dazu gehören auch Kinder und Jugendliche, die nicht selbst zugewandert sind. Viele von ihnen sind hier geboren und wachsen in der zweiten oder dritten Generation auf. In ihren Familien werden die Sprachen der Herkunftsländer gebraucht und an die Kinder weitergegeben. Der Begriff „Herkunftssprache“ meint damit Sprachen, die Schülerinnen und Schüler gewissermaßen von ´zu Hause‘ mitbringen. Der Herkunftssprachliche Unterricht soll dazu dienen, diese Sprachen zu erhalten und die Schriftsprache auszubauen.

Der HSU wurde früher auch „Muttersprachlicher (Ergänzungs-)Unterricht“ genannt. In der Schweiz heißt er „Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK)” und in Österreich „Muttersprachlicher Unterricht“. All diese Begriffe und auch der Ansatz HUS sind in der Literatur nicht unumstritten, da sie in sich die Gefahr der Ethnisierung bergen (die Zuordnung einer Person zu einer vermeintlichen ethnischen Zugehörigkeit, hier aufgrund ihrer Sprache) (vgl. Löser, J., & Woerfel, T. (2017). Herkunftssprachenunterricht in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In B. Ahrenholz & I. Oomen-Welke (Hrsg.), Deutsch als Zweitsprache. (4. Aufl., Bd. 9, S. 577–589). Schneider Verlag Hohengehren.

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